Beginnen wir mit einer kurzen Geschichtsstunde:
Etwa kurz nach der Jahrtausendwende war es so weit. Die ersten Beläge mit einem eingebauten Frischklebeeffekt fanden ihren Weg in den Handel. Zugegeben, dieser eingebaute Effekt war damals noch deutlich unter dem, was lösungsmittelhaltige Kleber bei einem TT-Belag ausgelöst haben. Doch in den darauffolgenden Jahren kam geradezu eine Welle an Neu- und Weiterentwicklungen auf den Markt, die allesamt mehr Spin, Tempo und Katapult boten. Heutzutage können Spieler aus etlichen Belag- und Technologiegenerationen ihren Favoriten wählen und somit den perfekten Belag für ihr eigenes Spielsystem ermitteln. Viele Spieler behaupten, dass die Beläge der neuesten Generation sogar den Belägen aus der „Vorzeit“ überlegen sind. Sie liefern vor allem in Sachen Rotation und Performance mehr ab, als ein frischgeklebter Belag bieten könnte.
Und überhaupt: Weiß eigentlich heutzutage noch jeder, was Frischkleben war und wie sich so ein Belag von damals spielte? Sicherlich nicht.
Zuletzt kamen die Entwickler eher mit kleineren Schritten voran, was aber irgendwie auch klar ist. In Sachen Performance bewegen sich die Beläge der letzten Generation wirklich am oberen Limit und, wie schon erwähnt, über dem Leistungsniveau eines frischgeklebten Belags. Wie soll also ein Stück Gummi noch mehr rausfeuern? Es gibt also natürliche Grenzen und die sind nun mal langsam erreicht.
Doch im Frühjahr 2017 kam eine neue Innovation in den Handel. Diese Belaginnovation basierte auf zwei einfachen physikalischen Ideen: Zum einen auf einem dickeren Schwamm für mehr Katapult und Tempo. Und zum anderen auf einem dünneren Obergummi, das dazu führt, dass mehr Material den Ball umschließt und so mehr Rotation erzeugen kann.
Auslöser für die Entwicklung dieser grandiosen Ideen war eine Problemstellung, die durch die Einführung des Plastikballs entstanden ist: Das neue Material, aus dem Bälle hergestellt werden, sowie die leichte Vergrößerung des Balles führen zu leichten Verlusten in den Bereichen Spin und Speed. Also mussten Beläge her, die diese Defizite ausgleichen.
Donic, eine der traditionsreichen Marken der TT-Landschaft, brachte in dieser Phase die neue Donic Bluestorm-Serie auf den Markt. Im ersten Zug bestand diese Serie aus drei Belägen: dem Z1, Z2 und Z3. Allesamt mit leicht unterschiedlichen Porengrößen (im Schwamm), verschiedenen Noppenformen und Schwammhärten versorgt. Für jeden sollte etwas dabei sein.
Doch nun im Jahre 2018 legt Donic noch einmal nach und bringt mit dem Bluestorm Z1 Turbo (UVP 49,90 Euro) eine absolute Topversion, ein Kraftpaket, wie sie selbst sagen.
Unterlegt mit einem Schwamm von 50° verlangt der der Z1 Turbo durchaus einen gut trainierten Armschwung, um wirklich alles aus diesem Belag herausholen zu können. Die Eigendynamik von harten Schwämmen ist eher gering, doch mit einem schnellen Armschwung ist die Power des Z1 Turbo nahezu grenzenlos. Das Obergummi ist wieder einmal extrem griffig ausgefallen, was durch die zuvor erklärte Idee, dass mehr Material den Ball umgreift, nur noch stärker umgesetzt wird.
Der Donic Bluestorm Z1 Turbo ist durchaus ein Belag für Spieler mit einer gut geschulten Technik, denn durch die Härte des Belags fällt das optimale Trefferfenster eher klein aus. Wer dieses jedoch ausnutzen kann, dem setzt der Z1 Turbo erst einmal kein Limit. Bloß die Physik steht einem dann noch im Wege, nicht aber mehr der Belag.